MY BEAUTIFUL BLACK-BOX

BENEDIKT MUER

Lichtbild-Installation

11. Januar - 14. Februar 2007
mo-fr 10-13, 14-17, di 10-19, sa 14-18

Stapelhaus / Frankenwerft 35 / Eingang Mauthgasse

Ausstellungseröffnung:
Mittwoch, 10 Januar 2007 um 20:00 Uhr

Einführung: Dr. Iris Brenner

Postkarten!!

0.1. ,2006
Details, 5 Röntgenfilmbetrachter, 5 Diaprints a 80 x 43 cm - 2.5 m x 2.5 m

Baihui (Scheitelportrait Nr .6)
Diaprint - 40 cm x 40 cm

Baihui (Scheitelportrait Nr. 6)
Installations-Expose, (Detail) Leuchtdisplay, Diaprint, Holzkonstruktion - ca 4m x 4m

The world's at least photographed (Kontemplation) - (Die am wenigsten Fotografierten der Welt)
Diaprojektion, Handgeflochtene Stahlwolle, Stahlrahmen, Sperrholz, Technik - 2m x 1,33m

Mittagsschläfchen
Diaprojektion, Glasbausteine, Technik, 2006

Posen, 2006
Expose, 2 Diaprojektoren, Steuerungstechnik, Wattepads, Aluschiene, Podest - ca 2m x 3m

los, 1998/2006
Diaprojektion, Edelstahlwanne, Befestigungstechnik - ca. 2m x 1 m

Das Bild einer Frau im purpurfarbenen Gewand scheint in einer senkrecht hängenden Stahlwanne zu schweben (los). Dabei wirkt der Körper dem kühlen Material zunächst untergeordnet, denn er ist nur schwach zu erkennen - jedoch, im richtigen Blickwinkel, macht eine auftauchende vertikale Lichtsäule die Gestalt deutlich. Sie läuft mit der Bewegung des Betrachters durch den Körper der Frau.
Dies ist eine der neun erstmals gezeigten Lichtbild-Installationen, die Benedikt Muer unter dem Titel "my beautiful black-box" in der Ausstellungshalle im Kölner Stapelhaus in einer Schau zusammenführt.
Im Zentrum seiner raumgreifenden Installationen mit Lichtbildern (Diaprojektion und Leucht-Displays) steht das Abbild des Menschen, mal in Form von Portraits zurückgezogen lebender Ordensschwestern (The World's at least photographed), als posierende Begleitpersonen in klischeehaften Urlaubserinnerungen (Posen), oder ganz der gewöhnlichen Betrachtungsperspektive entrückt (Baihui- Scheitelportraits).

Kennzeichnend für die Übertragung der sowohl gefundenen als auch erstellten Ausgangsbilder ist ein assoziativer Umgang mit den Materialien, welche den projizierten Dias als Bildgründe dienen: Stahlwolle, Wattepads, Glasbausteine und anderes verleihen den Bildern ein räumliches, aber auch spekulatives Wesen. Dadurch entstehen Transformationen von gewohnten Ansichten des Menschen, indem das Motiv mit seinem Bildgrund eine ambivalente Symbiose eingeht.
Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wahrnehmungen durch verschiedene Blickwinkel, Verschwinden und Auftauchen von Bildern und ihre "Durchlässigkeit" sind typische Merkmale in Muers Lichtbild-Installationen. Sie eröffnen ungewohnte Wahrnehmungsebenen und zeugen dabei von seiner intensiven Auseinandersetzung mit den gewählten Materialien, der geistreichen Auslotung des Themas und einer malerischen Herangehensweise des Künstlers.

my beautiful BLACK-BOX kann hier neben der konkreten Raumsituation der verdunkelten Halle als ein Raum der subjektiven "Wandlung" verstanden werden.




Benedikt Muer, geb. 1968, hat sein Studium an der Kunstakademie Münster als Meisterschüler abgeschlossen und lebt in Köln.

Ausstellungen u.a. in:
Dortmund - Museum am Ostwall (1994), Münster-Landesmuseum (1996), Oberhausen-Zentrum Altenberg (1997), Münster - Wewerka-Pavillon (1997), Herne - Flottmannhallen (1999), Hamburg- Barlach Halle K (2000)